Sanok und seine Umgebung lagen auf dem Grenzgebiet der Kulturen und waren der Ort, in dem die russisch-orthodoxe und griechisch-katholische Konfession neben der lateinischen
Kirche , die russische und ukrainische sowie judaistische Kultur neben der polnischen existierten und einander beeinflussten. Das ergab eine große Vielfältigkeit von Konfessionen und Sitten.
Die erste Sehenswürdigkeit in Sanok, von der man die Stadtbesichtigung beginnen könnte, ist das Schloss. Das Hauptgebäude des Schlosses, das bis heute erhalten blieb, ist das Stockwerkgebäude aus Stein, das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. In dem Schloss befindet sich eine große Museumsammlung. Das Sanoker Museum besitzt eine große, in Polen einzigartige Ikonensammlung; die Ikonen stammen aus Ende des 14. bis 17. Jh. Im Museum gibt es auch eine Sammlung von Exponaten der materiellen Kultur und der Volkskunst der Sanoker Region, eine Sammlung, die die Geschichte des Sanoker Handwerks darstellt, sowie die aus archäologischen Ausgrabungen stammenden Ausstellungsstücke, die von der reichen Vergangenheit der Region zeugen; es gibt auch Andenken, die die Geschichte der Stadt betreffen. Die Sammlung ergänzen schöne Stoffe, volkstümliche und künstlerische Skulpturen. In dem Schlossmuseum befindet sich ebenfalls die Gemäldegalerie des weltberühmten Malers Zdzislaw Beksinski, der aus Sanok stammt.
Sehenswert ist auch der Marktplatz. Im östlichen Teil steht das Rathaus mit einer Uhr und dem Stadtwappen. Der Erdgeschoss-Mittelteil stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jh.
Gegenüber steht ein Gebäude aus der Mitte des 19. Jh. mit dem Wappen der Sanoker Region, in dem gegenwärtig die Stadtverwaltug ihren Sitz hat. Im Nordteil des Marktplatzes befindet sich das Staatsarchiv – ehemalige Synagoge.
Die Franziskaner Kirche und Kloster stehen in der Südostecke des Marktplatzes. Das gegenwärtige Äußere der Kirche und des Klosters unterscheidet sich sehr von dem ursprünglichen. Eine Zeit lang war die im Jahre 1377 gegründete Kirche samt dem Kloster wahrscheinlich aus Holz. Es ist verzeichnet worden, dass in den Jahren 1632 – 1640 eine gemauerte Kirche entstand. In der Geschichte der Kirche gab es Brandstiftungen, Wandalismusakte und wiederholte Wiederaufbauversuche, die den einst baroken Stil beträchtlich verzerrten. Den baroken Stil haben der Turm und die Seitenkappele mit der Kuppel eingebüßt; verwischt wurden auch andere architektonische Einzelheiten der Kirche.
Durch den schmalen Klostergang gehen wir auf den ziemlich breiten Außenhof , der mit einer hohen steinernen Schutzmauer umgeben ist. Durch das Tor in der Mauer kann man auf die
Franziskaner Treppe hinausgehen.
Auf dem Heiliger-Michael-Platz an der Südseite steht die neuere Pfarrkirche, die zu Baudenkmälern der Stadt zählt. Gebaut wurde sie im Jahre 1886.
Gegenüber der Pfarrkirche steht ein gemauertes Stockwerkgebäude aus Stein, das lange Mansionaren-Haus aus dem 18. Jh.
Das Museum für Volksbauwesen – gegründet 1958, hat gesammelt und präsentiert Denkmäler der Kunst und der materiellen Kultur folgender ethnischer Gruppen: Lemkowie, Bojkowie,
Dolinianie und Pogórzanie. Das Freilichtmuseum erinnert mit seiner Lage an die Landschaft eines Vorkarpaten-Dorfes. Auf dem Gelände des Freilichtmuseums befinden sich Wohngebäude, Wohn-Wirtschaftsgebäude, Bauernhöfe, Objekte der Volksindustrie: Wind- und Wassermühlen, Sägemühlen und Schmieden sowie sakrale Objekte: Bildstöcke,
orthodoxe Kirchen und eine Kirche.
Gegenwärtig zählt Sanok ca. 41 000 Einwohner. Es ist das größte Industrie-, Handels-, Verwaltungs- und Kulturzentrum dieses am weitesten südlich gelegenen Stück Polens.
Sanok liegt am Fluss San; auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Slonne- Gebirgszug. Sanok ist die Hauptstadt der Region mit zwei großen Fabriken: Gummiwerke
„Stomil” und Automobilwerk „Autosan”.
Von Sanok aus kann man nähere und weitere Ausflüge organisieren. Die freundliche Natur hat hier ausgezeichnete Möglichkeiten für Touristik geschaffen und die Nähe von dem
Bieszczady-Gebirge bewirkt, dass Sanok als das in die Berge führende Tor gilt.
Das Bieszczady-Gebirge ist am wenigsten bevölkert und bewirtschaftet von allen polnischen Bergen; nach der Aussiedlung der ukrainischen Bevölkerung während der „Wisła”-Aktion
nochmals verwildert und dann wieder angesiedelt von polnischer Bevölkerung aus anderen Gebieten Polens.
In Bieszczady gibt es riesige Flächen des Buchenwaldes sowie des Buchen-Tannenwaldes, in höheren Teilen – Bergwiesen mit der einzigartigen Pflanzenwelt des östlichen Karpatengebietes. Es ist der ausgezeichnete Ort für verschiedene Touristikarten:
Wanderungen, Reiten, Geländewagen-Rennen, sowie Segeln (der Solina-See) oder Skifahren (Skilift, sogar eine Sprungschanze in Zagorz).
Die größten Attraktionen der Umgebung von Sanok
- Lesko – eine alte Satdt mit gut erhaltenen Sehenswürdigkeiten: jüdischer Friedhof (Kirkut) und Synagoge (16. – 17 Jh.), Pfarrkirche (1530) – umgebaut im 18. Jh., das ehemalige Schloss der Familie Kmity (16. Jh.), Naturdenkmal: Lesker Stein in Glinne.
- Usrtrzyki Dolne – das größte Zentrum der Wintersportarten; man kann auch ein Naturmuseum und griechisch-katholische Kirche besichtigen.
- Solina – Polens größtes Wasserkraftwerk (Talsperre am Fluss San), das den größten künstlichen See in Polen bildet; hier gibt es eine Anlegestelle für Segelboote. Schöne Wälder umgeben die Ortschaft, die für diejenigen attraktiv ist, die nach frischer Luft und Erholung weit von Großstädten suchen.
- Polańczyk – die größte und schönste touristische Ortschaft in Bieszczady. Ferienheime und Sanatorien bieten Heilverfahren an. Es gibt auch: Campingplätze, Anlegestellen, private Pensionen.
- Myczkowce – Staudamm am Fluss San (Ausgleichswasserbecken für das Kraftwerk in Solina); großes Ferienzentrum; Naturdenkmal: Felsenwand am Fluss San.
- Zwierzyń – die Kapelle an der „Wunderquelle“, im Zentrum des Dorfes eine der ältesten Dorfhütten in der Region.
- Dukla – der Ort ist mit einem Lebensabschnitt eines Heiligen verbunden. 7 km südlich von Dukla entfernt befindet sich die Einsiedelei des Heiligen Jan aus Dukla. Daneben steht eine gemauerte Kirche, deren Gründug auf 1769 datiert wird, Bildstöcke des Kreuzweges, der sog. Goldene Brunnen und eine Quelle.
Zu interessanten Attraktionen gehören auch:
- eine Schmalspurbahn, mit der man auf der Strecke: Nowy Łupków – Cisna 4,5 Stunden reist; während der Reise kann man das wunderschöne Landschaftsschutzgebiet bewundern.
- Ausflüge nach Lwow (Lemberg), in die Slowakei und nach Ungarn mit Lizenz-Transportunternehmern und Reiseleitern.
Nach dem Ausflug ins Bieszczady-Gebirge kehren wir zur Übernachtung nach Sanok zurück.